Ausschuss Betriebswirtschaft
Arbeitskreis Betriebswirtschaft
12.06.2023
Markt- und Konjunkturentwicklung im Zimmerer- und Holzbaugewerbe
Die Anzahl der Betriebe und Beschäftigten im Zimmerer- und Holzbaugewerbe in Deutschland ist weiter leicht gewachsen. 2022 konnten 12.157 Betriebe und 74.689 Beschäftigte gezählt werden. Deutlich zugenommen haben die größeren Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten. Der Umsatz der Betriebe ist trotz des Rückgangs der Baugenehmigungen im Wohnungsneubau mit 1,3 Prozent leicht gestiegen. Da eine Trendwende bei den Baugenehmigungen derzeit nicht in Sicht ist, sehen die Unternehmen der zukünftigen Entwicklung eher verhalten entgegen. Durch den hohen Auftragsüberhang beim Bauen im Bestand wird dennoch auch für das Jahr 2023 eine positive Umsatzentwicklung von 4,0 Prozent prognostiziert.
Holzbauquote über 21 Prozent
Die bundesweite durchschnittliche Holzbauquote lag 2022 sowohl beim Neubau von Wohngebäuden als auch beim Neubau von Nichtwohngebäuden – dazu zählen u.a. Büro- und Verwaltungs- und Geschäftsgebäude, Hotels, landwirtschaftliche Betriebsgebäude, Fabrikgebäude, Schulen, Kitas, Sportstätten – bei über 21 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern, im Saarland und in Thüringen stieg die Holzbauquote, d.h. die Anzahl der genehmigten Wohngebäude, die überwiegend mit Holz gebaut wurden, deutlich an. Bei den Nichtwohngebäuden konnte die Holzbauquote in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Berlin und im Saarland am stärksten gesteigert werden.
Hohe Ausbildungsquote – steigender Frauenanteil
Das Zimmererhandwerk ist ebenso traditionsverbunden wie zukunftsorientiert und aufgrund seiner zunehmend digitalisierten Arbeitsabläufe hochmodern. Immer mehr Arbeiten im Holzbau werden durch den Einsatz von Maschinen unterstützt. Beispielsweise bei der Vorfertigung von Bauteilen in der Halle und ihrer Montage auf der Baustelle. Das erleichtert die Arbeit, macht sie witterungsunabhängiger, erhöht die Sicherheit auf der Baustelle und macht so das Handwerk auch für Frauen immer attraktiver. Der Anteil der Frauen, die sich für eine Karriere im Holzbaugewerbe entscheiden, nimmt daher kontinuierlich weiter zu. Insgesamt ist die Ausbildungsquote im Zimmererhandwerk überdurchschnittlich und mehr als doppelt so hoch wie die der Gesamtwirtschaft.
Zahlen, Daten, Fakten zur Branchenentwicklung
Über diese und weitere Zahlen, Fakten, Daten zur Branchenstruktur, zur Markt- und Konjunkturentwicklung, zur betriebswirtschaftlichen Lage und zur Finanzierung sowie zur Ausbildung und Karriere im Zimmerer- und Holzbaugewerbe informiert der Lagebericht Zimmerer/Holzbau 2023. Er ermöglicht es Betrieben und ihren Bankberatern, anhand aktueller Kennzahlen und Entwicklungen ein fundiertes Bild der Branchenlage zu erhalten. Der Lagebericht Zimmerer/Holzbau 2023 steht zum Download auf der Website von Holzbau Deutschland, in der Rubrik Aktuelles/ Lagebericht und Statistiken zur Verfügung.
Eine der Grundlagen für die Aussagen und Prognosen für das Zimmerer- und Holzbaugewerbe ist die Konjunkturumfrage von Holzbau Deutschland. Zum Jahreswechsel 2022/2023 haben sich über 400 UnternehmerInnen des Holzbau- und Zimmerergewerbes daran beteiligt. Die Erkenntnisse aus der Konjunkturumfrage bilden neben Datenmaterial des Statistischen Bundesamtes und den Ergebnissen des jährlichen Betriebsvergleichs die Basis für die Erstellung des Lageberichts.