Presseinformation

06.05.2011

Holzbau- und Dachbaubranche fordern mehr Energieeffizienz bei Gebäuden

Pressegespräch anlässlich des Bundeskongresses 2011 in Bremen

Bereits zum dritten Mal veranstalteten der Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) und Holzbau Deutschland am 6. und 7. Mai 2011 gemeinsam ihren Bundeskongress. In diesem Jahr fand die jährliche Zusammenkunft in Bremen statt. Knapp 400 Dachdecker und Zimmerer aus ganz Deutschland folgten der Einladung und informierten sich in Bremen schwerpunktmäßig über Unternehmensführung. Darüber hinaus gab es auch Vorträge zur Fachtechnik des Dachdeckerhandwerks und der Holzbaubranche. Im Vorfeld des Bundeskongresses nahmen die Spitzen beider Verbände im Rahmen eines Pressegesprächs Stellung zu den aktuellen Entwicklungen im Zimmerer- und Dachdeckerhandwerk auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Wirtschaftslage und der geplanten Energiewende.

Der Vorsitzende von Holzbau Deutschland, Ullrich Huth, betonte die Kompetenz und das Know-how des Holzbaus, Energie einzusparen und zugleich zu erwirtschaften. „Wir setzen auf das Energiedach. Nachdem wir aus dem Schutzdach ein Nutzdach gemacht haben, steht nun die Weiterentwicklung zum Energiedach an. Auch im Neubaubereich können wir inzwischen mehr Energie gewinnen, als wir brauchen. Schon heute bietet der Holzbau Standards, die erst ab dem Jahr 2019 bzw. 2021 für öffentliche und private Gebäude verpflichtend sein werden: die Fast-Nullenergiegebäude.“ Huth unterstrich in Namen beider Handwerke den „Pakt für den Klimaschutz“, mit dem 60 Verbände und Institutionen ein klares politisches Bekenntnis zur weiteren Förderung des energieeffizienten Bauen uns Sanierens fordern.

Zur Stimmung in der Holzbaubranche erklärt Ullrich Huth, dass das Jahr 2010 mit einem deutlichen Umsatzzuwachs von hochgerechnet acht Prozent abgeschlossen werden konnte. „Wir gehen von einem Umsatz für die Zimmereien und Ingenieurholzbaubetriebe von 5,3 Milliarden Euro für 2010 aus. Mit dem Auslaufen der Konjunkturpakete wird sich unser Umsatzzuwachs in diesem Jahr reduzieren. Wir prognostizieren für 2011 dennoch einen Zuwachs vier Prozent, auf 5,5 Mrd. Euro. Erfreulich haben sich die Zahlen zu den Lehrlingen im Holzbau entwickelt. Der Beruf des Zimmerers ist bei Berufseinsteigern wieder stärker gefragt. Die Zahl der Berufseinsteiger im ersten Jahr hat sogar um 22,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugenommen.“

Der Präsident des Zentralverbands des Deutschen Dachdeckerhandwerks, Karl-Heinz Schneider, führt zur aktuellen Diskussion um eine energetische Wende aus: „In einem künftigen Energiekonzept kommt der Energieeffizienz im Gebäudebestand eine maßgebliche Bedeutung zu, denn auf diesen Bereich entfallen rund 40 Prozent des gesamten Energieverbrauchs. Die energetischen Einsparpotenziale sind hier also gewaltig. Um Wohnungseigentümer dazu zu bringen, Dächer und Fassaden besser zu dämmen, bedarf es ausreichender und verlässlicher Anreize. Wir fordern deshalb, dass das Förderniveau im CO2-Gebäudesanierungsprogramm auf mindestens 2 Milliarden Euro jährlich angehoben und dann verlässlich verstetigt wird.“

Zu den wirtschaftlichen Aussichten für das Dachdeckerhandwerk erklärt ZVDH-Präsident Schneider: „Das vergangene Jahr ist für uns besser gelaufen als ursprünglich gedacht. Viele der Aufträge des vergangenen Jahres waren dem Konjunkturpaket II der Bundesregierung zu verdanken. Zahlreiche Kommunen ließen die Dächer von Schulen, Kindergärten und anderen öffentlichen Gebäuden erneuern. Durch das Auslaufen der Konjunkturpakete rechnen wir im Segment öffentlicher Bau für dieses Jahr mit einer Abschwächung. Im privaten Bau wird viel von den konkreten Maßnahmen abhängen, mit denen die Bundesregierung die geplante Energiewende einleiten will.“



zurück

 

Ansprechpartner Kommunikation

Rolando Laube
Telefon +49 (0) 30 20314-534
E-Mail: laube(at)fg-holzbau.de

Sibylle Zeuch
Telefon +49 (0) 30 20314-533
E-Mail: zeuch(at)fg-holzbau.de