Presseinformation

18.12.2024

Frohe Weihnachten und einen guten Start ins Jahr 2025

… wünscht Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland

In seinem Weihnachtsgruß gibt Peter Aicher, Vorsitzender von Holzbau Deutschland, einen kurzen Rückblick über die Entwickung des Holzbaus im Jahr 2024. Er bedankt sich bei allen Kolleginnen und Kollegen sowie bei allen Partnern, die durch ihr Engagement und ihre aktive Mitarbeit zum Erfolg des Holzbaus beigetragen haben.

Bild von congerdesign auf Pixabay

Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Partner des Holzbaus, sehr geehrte Damen und Herren,

2024 war erneut ein Jahr mit zahlreichen Herausforderungen. Der Holzbau hat sich trotz der lahmenden Baukonjunktur behauptet. Die steigenden Holzbauquoten belegen es: immer mehr Gebäude entstehen in Holzbauweise und damit wächst auch der Beitrag unserer Zimmerer- und Holzbaubetriebe zum aktiven Klimaschutz.

Diese positive Entwicklung ist ein Ergebnis, an dem Sie alle mitgewirkt haben –Holzbauunternehmer:innen ebenso wie alle ehrenamtlich Tätigen, die sich zusätzlich zu ihrer alltäglichen Arbeit für die Interessen des Holzbaus einsetzen. Ihnen allen danke ich im Namen des Vorstands von Holzbau Deutschland sehr herzlich. Ebenso gilt unser Dank unseren engagierten Partnern aus der Holzbaubranche, die sich u.a. bei den Holzbau Deutschland Leistungspartnern, den Förderpartnern Deutscher Holzbau und beim Wachstumsmarkt Holz|Bau plus engagieren.

Ich möchte Sie kurz auf zwei wichtige Termine im Frühjahr 2025 aufmerksam machen. Am 20. März 2025 veranstalten wir, Holzbau Deutschland, das Holzbau Deutschland Institut und Bauhaus Erde, das 1. Internationale Holzbau Symposium in Berlin.

Zu den renommierten Referenten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und verschiedenen Organisationen zählen u. a. der Klimafolgenforscher Prof. Hans Joachim Schellnhuber, Generaldirektor International Institute for Applied Systems Analysis (IIASA), Christian Bernreiter MdL, Vorsitzender der Bauministerkonferenz und Bayerischer Staatsminister für Wohnen, Bau und Verkehr, Dr. Georg Rappold, Abteilungsleiter Holzpolitik, Bioökonomie und Innovation im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft (BML), Wien (Österreich), Gerhard Breitschaft, Präsident des Deutschen Instituts für Bautechnik, und Prof. Dr. Philipp Misselwitz, Co-CEO von Bauhaus Erde.

Wie Sie alle wissen, gibt es in der Gesellschaft und Politik noch immer Vorbehalte gegenüber dem Holzbau, Unwissenheit bezüglich seiner Vorteile und Zweifel an seinen Möglichkeiten. In Vorträgen und Diskussionsrunden wollen wir beim Holzbau Symposium offene Fragen klären, Vorurteile ausräumen, Wissensdefizite abbauen und Lösungen präsentieren. Im Fokus stehen u. a. Fragen nach der immer wieder diskutierten Rohstoffverfügbarkeit, dem Beitrag des Holzbaus zum Klimaschutz und zur Schaffung bezahlbaren Wohnraums sowie zu den notwendigen politischen Rahmenbedingungen, um das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen als Teil des nachhaltigen Bauens zu fördern.

Die Veranstaltung wird im Kongress- und Tagungszentrum AXICA am Potsdamer Platz stattfinden. Da das Platzangebot begrenzt ist, wird ein Live-Stream eingerichtet.

Ein weiterer wichtiger Termin findet im Mai statt, wenn auf der LIGNA, der Weltleitmesse der Holz be- und verarbeitenden Industrie, der renommierte Deutsche Holzbaupreis 2025 und der Hochschulpreis Holzbau 2025 verliehen werden! Wir freuen uns auf spannende und innovative Holzbauten, die in den vergangenen zwei Jahren errichtet wurden.

Immer wieder aufs Neue machen die Einreichungen für den Deutschen Holzbaupreis deutlich, welche Vielfalt der Holzbau bietet, welche hochwertigen technischen Konstruktion den Gebäuden zugrunde liegen und wie überzeugend Form und Gestalt der Holzgebäude wirken. Diese beispielhaften Projekte setzen stets neue Impulse und geben Anregung für ökologisches, nachhaltiges und ökonomisches Bauen.

Am 27. Mai 2025 wird der Deutsche Holzbaupreis 2025 gemeinsam mit dem Hochschulpreis Holzbau 2025 auf der LIGNA in Hannover verliehen.

Nach diesem Ausblick ins Frühjahr 2025, möchte ich auf die jüngsten Entwicklungen im Holzbau eingehen und Ihnen einen kurzen Überblick über wichtige Ergebnisse der Arbeit u. a. von Holzbau Deutschland, seinen weiteren Organisationen und Gremien geben.

Ausreichend Holzvorrat vorhanden

Die Ergebnisse der vierten Bundeswaldagentur, die im Oktober 2024 veröffentlicht wurden, haben einerseits gezeigt, dass der Baumbestand in Deutschland unter den Folgen des Klimawandels gelitten hat. Andererseits verfügt Deutschland nach wie vor mit 3,7 Milliarden Kubikmetern Holz über den größten Holzvorrat eines Landes in Europa. „Für die Klimawirksamkeit des Waldes ist“, laut Bundeswaldinventur, „neben dem Waldspeicher die Holzverwendung wichtig. Durch das Anwachsen des Produktspeichers aus heimisch geerntetem Holz werden aktuell ca. 5 Mio. Tonnen mehr Kohlendioxid aufgenommen als am Ende des Lebenszyklus der Produkte in den verschiedenen Verwendungsbereichen wieder in die Atmosphäre gelangt.“ Holznutzung und Verjüngung des Baumbestands können wesentlich dazu beitragen, die Klimaschutzleistung des Waldes zu steigern.

Der dringend notwendige Waldumbau hat begonnen. Wenn der Wald widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen werden soll, muss er verjüngt und durchmischt werden. Umso wichtiger ist es, die vorhandenen Fichtenbestände jetzt parallel zum Waldumbau zu nutzen; bevor diese durch „Verfall“ den gebundenen Kohlenstoff wieder als CO2 in die Atmosphäre abgeben. Wird das Holz zum Bauen genutzt, wird der gebundene Kohlenstoff langfristig in Holzgebäuden „gespeichert“.

Der Holzvorrat hierzulande beträgt durchschnittlich 335 Kubikmeter pro Hektar. Insgesamt steht im deutschen Wald 3,7 Milliarden Kubikmeter Holz. „Damit ist Deutschland eines der vorratsreichen Länder in Europa.“ Deutschland verfügt also nach wie vor über einen umfangreichen Holzvorrat, so eines der Ergebnisse der vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft im Oktober 2024 veröffentlichten vierten Bundeswaldinventur. Es ist genug Holz vorhanden, um die Bauwende voranzubringen, um mehr mit Holz zu bauen und damit einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten. Durch mehr Holzbau wird mehr Kohlenstoff gebunden und damit die CO2-Senkenwirkung deutlich erhöht.

Die Bundeswaldagentur hat zugleich die Folgen des Klimawandels offenbart. Der Wald ist älter geworden, Dürre und Borkenkäfer haben ihre Spuren hinterlassen. Der Fichtenbestand und damit der Bestand an Nadelbäumen hat deutlich abgenommen. Zuwachs gibt es jedoch bei Laubbäumen wie z. B. Eichen und Buchen. Zugleich ist die Strukturvielfalt im Wald und damit der Anteil des Mischwaldes gewachsen. Das zeigt, dass der dringend notwendige Waldumbau begonnen hat. Wenn der Wald widerstandsfähiger gegenüber Klimaveränderungen werden soll, muss er verjüngt und durchmischt werden. Umso wichtiger ist es, die vorhandenen Fichtenbestände jetzt parallel zum Waldumbau zu nutzen; bevor diese durch „Verfall“ den gebundenen Kohlenstoff wieder in die Atmosphäre abgeben. Damit wird der gebundene Kohlenstoff langfristig in Holzgebäuden „gespeichert“. „Für die Klimawirksamkeit des Waldes ist“, laut Bundeswaldinventur, „neben dem Waldspeicher die Holzverwendung wichtig. Durch das Anwachsen des Produktspeichers aus heimisch geerntetem Holz werden aktuell ca. 5 Mio. Tonnen mehr Kohlendioxid aufgenommen als am Ende des Lebenszyklus der Produkte in den verschiedenen Verwendungsbereichen wieder in die Atmosphäre gelangt.“

Holzbau ist gut aufgestellt

Der Holzbau stellt sich den Veränderungen und wir investieren kontinuierlich in Forschungs- und Entwicklungsarbeit (F&E). Um den Holzvorrat weiterhin bestmöglich zu nutzen und ihn im Holzbau noch ressourcenschonender einzusetzen, werden in den kommenden Jahren unter anderem die Kreislaufwirtschaft, die vermehrte Nutzung von Kalamitätsholz sowie die Nutzung von Laubholz Themen für die Forschung im Holzbau sein.

In den vergangenen Jahrzehnten hat sich der Holzbau durch die Arbeit des Holzbau Deutschland Instituts im Bereich F&E kontinuierlich weiterentwickelt. Was vor rund zwanzig Jahren noch eine Vision war, ist längst Realität. So wurden beispielsweise dank F&E die Grundlagen geschaffen, um auch in den Gebäudeklassen 4 und 5 wirtschaftlich mit Holz zu bauen. Die langjährige Mitwirkung von Holzbau Deutschland in der Normungsarbeit und bei Gesetzgebungsverfahren zeigt Erfolge.

Mit der neuen Muster-Holzbaurichtlinie wird zum einen ermöglicht, dass der Holzrahmenbau auch in der Gebäudeklasse 5 zum Einsatz kommt, was insbesondere auch bei Aufstockungen und Nachverdichtung künftig eine große Rolle spielt. Des Weiteren kann bei Brandabschnitten mit geringerer Nutzungsfläche auch mit reduzierten Bekleidungsstärken gearbeitet werden, ohne die bauordnungsrechtlichen Schutzziele zu vernachlässigen.

Nun ist es Aufgabe der Bundesländer, diese Richtlinie so schnell wie möglich umzusetzen, um auch in den Gebäudeklassen 4 und 5 den Einsatz von klimapositiven Baustoffen zu ermöglichen. Dies kann durch sogenannte Direkterlasse, wie es beispielsweise Nordrhein-Westfalen vorgemacht hat, erreicht werden. Hierbei ist die gute Arbeit der Projektgruppe (PG) Brandschutz der Bauaufsicht zu unterstreichen. Weitere Forschungsergebnisse sollten kontinuierlich in der Fortschreibung der Muster-Holzbaurichtlinie berücksichtigt werden.

Wird mehr Holz zum Bauen von Gebäuden genutzt, hat dies einen unmittelbaren Einfluss auf den Anteil des Baugewerbes am Klimaschutz. Denn je mehr mit Holz gebaut wird, umso mehr Kohlenstoff wird in Gebäuden langfristig gebunden. Die Verwendung von Holz für den Bau von Wohn- und Objektgebäuden fußt auf dem Prinzip der Nachhaltigkeit: Dem Wald wird nur so viel Holz entnommen, wie nachwächst. Wird das Holz der älteren Bäume genutzt, können junge Bäume und resilientere Baumarten kultiviert werden. Damit trägt der Holzbau dazu bei, den Baumbestand zu verjüngen und den Waldumbau voranzubringen.

Holzbau trotzt Baukonjunkturflaute

Die Baugenehmigungen für Neubauten scheinen die Talsohle erreicht zu haben. Statt dem Abwärtstrend der vergangenen Jahre stabilisieren sich die Genehmigungszahlen aktuell. Im Vergleich zu den Vorjahren sind sie aber noch immer sehr niedrig. Der Holzbau konnte im 1. Halbjahr 2024 seine Anteile an den genehmigten Gebäuden in allen Bereichen weiter ausbauen. Laut Statistischen Landesämtern und der Heinze Marktforschung stiegt der Anteil des Holzbaus bei den Ein- und Zweifamilienhäusern auf 27,8 Prozent (Vorjahr: 25.4 Prozent). Bei den Mehrfamilienhäusern konnte der Holzbau seine Quote von 6 Prozent im ersten Halbjahr 2023 auf 7,5 Prozent im ersten Halbjahr 2024 steigern und beim Nichtwohnbau sogar von 22,1 Prozent auf 25,4 Prozent. Was vor rund 20 Jahren noch kaum vorstellbar schien, ist mittlerweile Realität: Der mehrgeschossige Holzbau in den Gebäudeklassen 4 und 5 hat deutlich zugelegt und bietet noch viel Potential. Die Anzahl der genehmigten Wohngebäude in Holzbauweise in der Gebäudeklasse (GK) 4 und 5 ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gestiegen. Dazu beigetragen hat vor allem auch die Forschungs- und Entwicklungsarbeit im Holzbau. Sie liefert die Grundlagen, um baurechtliche und technische Hürden abzubauen und die Akzeptanz des Holzbaus weiter zu fördern, so dass er als gleichberechtigter Baustoff anerkannt wird.

Modernisierungs- und Sanierungsbedarf stützt Holzbau

Die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern stabilisiert sich allmählich. Gleichzeitig füllen immer mehr Aufträge für Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden die Auftragsbücher der Zimmerer- und Holzbaubetriebe. Energetische Sanierungen und Modernisierungen sowie Aus- und Umbauten bestehender Gebäude sind längst fester Auftragsbestandteil im Zimmerer- und Holzbaugewerbe und betragen mittlerweile rund 50 Prozent des Umsatzes im Holzbau. Durch Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen an Bestandsgebäuden können nicht nur der Energiebedarf spürbar reduziert, sondern auch klimaschädliche Emissionen deutlich verringert werden. Durch den vermehrten Einsatz von Holz und anderen nachwachsenden Rohstoffen wird der Anteil des klimafreundlichen Bauens weiter erhöht und der CO2-Anteil der Baubranche reduziert. Ein wichtiger und notwendiger Schritt, um das Ziel der Klimaneutralität in Deutschland und Europa zu erreichen.

Europa: grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Holzbau

Der Anteil des Holzbaus wächst nicht allein in Deutschland. Auch in anderen europäischen Ländern spielt die klimaschonende und nachhaltige Bauweise eine wachsende Rolle. Mehrere europäische Holzbauverbände – darunter Holzbau Deutschland – engagieren sich gemeinsam beim europäischen Dachverband Timber Construction Europe (TCE), um holzbaurelevante Themen auf europäischer Ebene mitzugestalten. Der europäische Dachverband setzt sich für eine praxisgerechte Gestaltung des europäischen Normenwesens ein. Gemeinsam arbeiten die Mitgliedsverbände an praxisrelevanten Forschungs- und Bildungsprojekten und sorgen so für einen kontinuierlichen, grenzübergreifenden Wissens- und Erfahrungsaustausch.

DACH+HOLZ International 2024: Erfolgreiches Branchentreffen in Stuttgart

Um Erfahrungsaustausch, der Präsentation von Innovationen und das Netzwerken ging es auch beim traditionellen Treffen des Dachdecker- und Zimmererhandwerks auf der Messe DACH+HOLZ, die vom 5. bis 8. März in Stuttgart stattfand. 529 Aussteller aus 26 Ländern präsentierten in sechs Messehallen ihre neuen Produktentwicklungen. Der Zuspruch für die vielen Innovationen und Produktneuheiten war groß. Zudem nutzen auch immer mehr Start-ups die Messe, um neue Ideen unter anderem für klimaneutrales Bauen zu präsentieren. Die Fachmesse, die nach vier Jahren in gewohnter Größe und ganz ohne Einschränkungen stattfand, zählte 51.000 Besucher. Die Zufriedenheit mit dem Messeverlauf spiegelte sich in den Bewertungen der Ausstellerbefragung wieder: 95,3 Prozent der Befragten gaben der Messe Bestnoten und 81,5 Prozent sehen die DACH+HOLZ weiterhin als Pflichttermin. Während die Prognosen für die Baubranche eher düster sind, bleiben die Auftragsbücher im Handwerk nach wie vor voll. Vor allem der Bereich Bauen im Bestand und Dachsanierungen bleibt ein wichtiges Standbein für die beiden Gewerke. Die DACH+HOLZ International 2024 konnte wichtige Impulse für ressourcenschonendes und nachhaltiges Bauen setzen und zeigte sich zugleich als Gradmesser für die gute Konjunktur im Holzbau. 2026 findet die DACH+HOLZ vom 24. bis 27. Februar in Köln statt.

Forschung für den Holzbau

Damit der Holzbau für aktuelle Aufgaben und neuen Herausforderungen bestens ausgestattet ist, koordiniert und arbeitet das Holzbau Deutschland Institut (www.institut-holzbau.de) an zahlreichen praxisrelevanten Forschungsprojekten. Ziel ist es, durch kontinuierliche Forschungsarbeit Kompetenzen bei Holzbauunternehmen und Planenden zu stärken und zu erweitern sowie praxisnahe Anwendungsmöglichkeiten zu erarbeiten, die Betriebe, Bauherren, Architekten sowie alle am Bau Beteiligten in ihrer täglichen Arbeit unterstützt und den Holzbau insgesamt weiter voranbringt. Das Institut befasst sich aktuell u.a. mit Projekten zu den Themen Brandschadensanierung und Kreislaufwirtschaft und erarbeitet Publikationen zur Bauakustik hybrider bzw. Mischbauweisen und Aufzugschächten in Holzbauweise.

Neu herausgegeben hat das Holzbau Deutschland Institut in diesem Jahr unter anderem eine 32-seitige Publikation zum „Feuchtemanagement“, die die Grundsätze des Witterungsschutzes während der Bauphase behandelt. Sie steht beim INFORMATIONSDIENST HOLZ zum Download zur Verfügung (https://informationsdienst-holz.de/).

Seit Jahren steigt die Anzahl großvolumiger Holzbauten, Aufstockungen zur Nachverdichtung und Mehrgeschosser stetig an. Mit der Größe der Bauwerke geht eine längere Bauzeit von mehreren Wochen bis Monaten einher. In dieser Zeit sind die Bauteile und das Bauwerk in allen Montagezuständen der Witterung ausgesetzt. Die Schrift soll helfen, den Witterungsschutz während der Bauzeit mehr in den Fokus zu rücken sowie das Witterungsschutzkonzept als Planungs- und Ausführungsinstrument fest im Ablauf von Holzbauprojekten, insbesondere bei Aufstockungen, mehrgeschossigen und großvolumigen Holzbauprojekte, zu etablieren.

Das Institut arbeitet ferner an einer neuen Merkblattreihe zu „Brandschutz – Grundlagen“. Sie soll einen Überblick über allgemeine und holzbauspezifische Regelungen vorwiegend für den Bereich des baulichen Brandschutzes geben. Der erste Teil dieser Reihe mit dem Titel „Baurecht und Klassifizierung“ wirft einen Blick auf das Bauordnungsrecht und das Klassensystem zur Einteilung von Baustoffen bezüglich ihres Brandverhaltens sowie von Bauteilen bezüglich ihrer Feuerwiderstandsfähigkeit. Zudem werden Begriffe der Thematik erläutert. Das 16-seitige Merkblatt schafft ein grundlegendes Verständnis für die Zusammenhänge und bildet das Basiswissen für die weiteren Schriften aus der Merkblattreihe „Brandschutz – Grundlagen, Baurecht und Klassifizierung“ ab.

Das Merkblatt „Begriffe und Klassifizierungen für den Holzbau“ wurde vom Institut umfassend überarbeitet und auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Ziel ist es, wichtige Informationen zu Themenkomplexen wie Holzschutz, Korrosionsschutz, Brandschutz, Wärme-/Feuchteschutz sowie Bauprodukten aus Holz- und Holzwerkstoffen ohne umfängliche Erläuterungen darzustellen. Gegenüber der Fassung vom Juli 2020 erfolgten Aktualisierungen der Normenbezüge, redaktionellen Änderungen, inhaltlichen Ergänzungen und Umstrukturierungen. Insbesondere im Abschnitt Brandschutz wurden Anpassungen an die Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (MVV TB) 2023/1 und die Muster-Holzbaurichtlinie (MHolzBauRL) 2020 vorgenommen. Ferner wurde ein weiterer Abschnitt zum Korrosionsschutz von Verbindungsmitteln sowie zu faserverstärkten Gipsplatten in das Merkblatt aufgenommen.

Um Transparenz und Klarheit beim Gebrauch von Begriffen im Zusammenhang mit Ausführungs- und Werkstattplanung zu schaffen hat der Holzbau Deutschland - Ausschuss Technik und Umwelt die Informationsschrift „Werkstattzeichnungen und Ausführungsunterlagen – Zuständigkeiten und Vergütung“ erarbeitet. Zusammengestellt sind in der Schrift die Bedeutungen von Begriffen, wie sie in Fachliteratur, Normen und Gesetzen für den Holzbau häufig verwendet werden. Auf Grundlage des Vertragsmodells Leistungsbeschreibung mit Leistungsverzeichnis wird dargestellt, welche Leistungen bei Bauprojekten üblicherweise von wem zu erbringen und an wen zu übergeben sind und ob aus diesen Leistungen ein Vergütungsanspruch entsteht. Alle Merkblätter stehen Mitgliedsbetrieben in der Verbandsorganisation von Holzbau Deutschland zum Download zur Verfügung unter www.holzbau-deutschland.de/mitgliederbereich/

Deutscher Holzbaupreis 2025: Vorbildliche Holzgebäude gesucht!

Er gilt als die wichtigste Auszeichnung für Holzbauten in Deutschland: Den Deutsche Holzbaupreis 2025 haben wir im Herbst diesen Jahres ausgelobt. Gesucht werden erneut zeitgenössische und hochwertig gestaltete Holzbauten aus den Kategorien Neubau und Bauen im Bestand, die den Baustoff nachhaltig und ressourcensparend einsetzen und so einen Beitrag zum klimaschonenden Bauen leisten.

Alle zwei Jahre rückt die renommierte Auszeichnung aktuelle Holzbauarchitektur in den Fokus der Öffentlichkeit. Architekten, Tragwerksplaner, Bauherren sowie Holzbauunternehmer sind angesprochen, ihre Projekte der vergangenen zwei Jahre zu präsentieren und sich mit diesen um den Deutschen Holzbaupreis 2025 zu bewerben.

Immer wieder aufs Neue machen die Einreichungen für den Deutschen Holzbaupreis deutlich, welche Vielfalt der Holzbau bietet, welche hochwertigen technischen Konstruktion den Gebäuden zugrunde liegen und wie überzeugend Form und Gestalt der Holzgebäude wirken. Diese beispielhaften Projekte setzen stets neue Impulse und geben Anregung für ökologisches, nachhaltiges und ökonomisches Bauen.

Einsendeschluss für den Deutschen Holzbaupreis 2025 ist Sonntag, der 26. Januar 2025. www.deutscher-holzbaupreis.de

Hochschulpreis Holzbau 2025

Ebenfalls alle zwei Jahre sind Studierende der Architektur und des Bauingenieurwesens eingeladen, im Rahmen des Hochschulpreises Holzbau ihre neuen Ideen für die Verwendung von Holz- und Holzwerkstoffen im Holzbau zu präsentieren. Der Hochschulpreis Holzbau sensibilisiert für den Baustoff Holz und gibt den Studenten Impulse für das Entwerfen, Konstruieren und Bauen mit Holz. Vorrangiges Ziel des Preises ist es, die Verwendung und Weiterentwicklung des ressourcenschonenden, umweltfreundlichen und nachhaltigen Baustoffes zu fördern. Noch bis zum Montag, 31. März 2025 können Studienarbeiten zum Holzbau für den Hochschulpreis Holzbau 2025 eingereicht werden. Voraussetzung ist, dass diese im Zeitraum vom Wintersemester 2023 bis einschließlich Wintersemester 2025 entstanden sind. www.foerderpreis-holzbau.de/hochschulpreis_2025/

Wanderausstellung: Der Holzbau präsentiert sich von seiner schönsten Seite

Eine Auswahl der ausgezeichneten Projekte des vorangegangenen Deutschen Holzbaupreises und des Hochschulpreises Holzbau aus dem Jahr 2023 ist seit Juni 2023 im Rahmen der Wanderausstellung „HOLZ.BAU.ARCHITEKTUR – Entwerfen, Konstruieren und Bauen mit Holz“ auf Deutschlandtournee. Sie wurde bereits 30 Mal unter anderem auf Messen, in öffentlichen Einrichtungen, bei Holzbauunternehmen sowie -organisationen und an Universitäten präsentiert. Noch bis Mai 2025 steht die Wanderausstellung zur kostenfreien Ausleihe zur Verfügung und kann im Rahmen von Veranstaltungen präsentiert werden. (www.deutscher-holzbaupreis.de/holzbauarchitektur/)

2. Barcamp Holzbau: Überzeugte Wiederholer und begeisterte Erstbesucher

Ende September trafen sich rund 70 Fachleute aus der Holzbaubranche in Kassel zum zweiten Barcamp Holzbau. Die von den Holzbau Deutschland Leistungspartner organisierte Veranstaltung, bot Unternehmern, Ingenieuren und Technikern aus dem Bereich Holzbau eine Plattform für einen offenen Austausch zu aktuellen Themen. Im Fokus standen u.a. die Robotik, Automatisierung, Kreislaufwirtschaft, Nachhaltigkeit und Mitarbeiterbindung. Der offene und interaktive Rahmen des Barcamps ermöglichte allen Teilnehmern, sich aktiv in die Diskussionen einzubringen. Der Gewerke übergreifende Austausch zwischen Holzbauunternehmen, Ingenieuren und Technikern wurde besonders geschätzt. Das 2. Barcamp Holzbau zeigte erneut, wie wertvoll ein offenes Veranstaltungsformat für die Holzbaubranche sein kann. Es ermöglichte intensiven Austausch und förderte die Entwicklung gemeinsamer Lösungen. Das Format bot Raum für innovative Ideen und vielfältige Perspektiven, die bei traditionellen Konferenzen oft fehlen. (https://veranstaltung.holzbau-deutschland.de/ )

Zimmerer-Ausbildung weiterhin gefragt

Von den 39.596 Auszubildenden des Bauhauptgewerbes im Jahr 2023 waren die Zimmer:innen mit 8.677 Auszubildenden die größte Gruppe. Werden die rund 1.900 Schüler:innen aus dem Berufsgrundschuljahr in Baden-Württemberg, Bayern und Niedersachsen hinzu addiert, zählt das Zimmererhandwerk bundesweit 10.658 Berufseinsteiger:innen. Das zeigt: die Ausbildung im Zimmerer- und Holzbaugewerbe ist weiterhin gefragt. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Auszubildenden im ersten Lehrjahr um 8,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Zudem wächst die Zahl der Frauen im Zimmererhandwerk. Der Anteil der Frauen, die sich 2023 für eine Karriere im Holzbaugewerbe entschieden haben, ist um über 17 Prozent auf 5,2 Prozent gestiegen. Auch die Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen ist weiterhin erfreulich hoch. (www.holzbau-deutschland.de/aktuelles/lagebericht_und_statistiken/)

Neue Ausbildungsangebote zum energetischen Bauen im Bestand

Der Ausschuss Bildung der Holzbau Deutschland Leistungspartner hat die Rahmenlehrpläne für zusätzliche Seminare zum energetischen Bauen im Bestand erarbeitet. Ab Frühjahr 2025 werden zusätzlich zu den Dämmtechnik-Seminaren drei weitere Module angeboten, die alle zusammen künftig unter dem Titel „Energetisches Bauen im Bestand“ geführt werden. Die neuen Seminarangebote für Gesellen und Unternehmer befassen sich mit den Themen „Bedachung und Fassade“, „Gebäudetechnik“ sowie zu „Förderprogrammen und rechtlichen Rahmenbedingungen“. Dabei werden unter anderem Kenntnisse zum seriellen Sanieren und energetischen Modernisieren, zur sicheren Montage von Photovoltaikanlagen und zum klimagerechten Bauen vermittelt.

WorldSkills 2024: Linus Großhardt mit Medallion for Excellence ausgezeichnet

Die französische Stadt Lyon war im September 2024 Austragungsort der internationalen Berufsweltmeisterschaften. 1.400 Teilnehmer aus fast 70 Ländern und Regionen präsentierten ihr Können in 59 Berufen. Linus Großhardt (20) aus Uhldingen-Mühlhofen in Baden-Württemberg war bei den WorldSkills 2024 für Deutschland angetreten und erreichte im Wettbewerb der Zimmerer den 4. Platz. Aufgrund seiner hervorragenden und außergewöhnlichen Leistungen wurde er mit dem Medallion for Excellence ausgezeichnet.

Seit vielen Jahren spielt die Zimmerer-Nationalmannschaft bei nationalen und internationalen Wettbewerben ganz vorne mit. Fünfmal Europameister in der Nationenwertung, viermal in der Einzelwertung, Goldmedaille und damit Weltmeistertitel 2015 für Simon Rehm und 2019 für Alexander Bruns, Silber und Vizeweltmeistertitel für Philipp Kaiser bei den World Skills 2022 Special Edition und den Europameistertitel bei den EuroSkills 2024 für Jonas Lauhoff – die Bilanz kann sich sehen lassen!

Das neue Team der Zimmerer-Nationalmannschaft wird sich 2025 auf die EuroSkills vorbereiten. Diese finden vom 10. bis 14. September 2025 im dänischen Herning statt. Unterstützung erfährt die Zimmerer-Nationalmannschaft seit vielen Jahren von Holzbau Deutschland, den Holzbau Deutschland Leistungspartnern sowie dem Förderverein Zimmerer-Nationalmannschaft. (www.zimmerer-nationalmannschaft.de)

Viele Aufgaben sind Branchenaufgaben. Kooperationsstrukturen bilden eine ideale Konstellation, um die Herausforderungen der Holzbaubranche in den nächsten Jahren gemeinsam zu meistern. So stellt die Initiative Wachstumsmarkt Holz I Bau plus die Weichen für eine interdisziplinäre Kooperation bei zukünftigen nationalen Forschungs- und Entwicklungsprojekten im Holzbereich (www.institut-holzbau.de/whbplus/).

Die Aufgabe besteht darin, relevante Forschungsvorhaben verschiedener Institutionen zu koordinieren, um eine effiziente und nachhaltige Nutzung von Forschungsressourcen und -ergebnissen zu ermöglichen. Mit den Holzbau Deutschland Leistungspartnern werden insbesondere gemeinsame Projekte initiiert und unterstützt, bei denen der Austausch und der Wissenstransfer im Vordergrund stehen. Darüber hinaus unterstützen und initiieren die Holzbau Deutschland Leistungspartner Projekte, die eine stärkere Marktdurchdringung des Holzbaus zum Ziel haben. Dazu gehört die Unterstützung des Deutschen Holzbaupreises und des Hochschulpreises Holzbau ebenso wie die Zimmermeistersuche. Ein weiteres zentrales Projekt der Leistungspartner von Holzbau Deutschland ist das Informationsportal "Holz kann!“ Auch die Zimmerer-Nationalmannschaft wird seit vielen Jahren von den Holzbau Deutschland Leistungspartnern unterstützt und gefördert (www.holzbau-deutschland-leistungspartner.de).

Beste Wünsche für einen guten Start in ein gesundes und frohes neues Jahr!

Gemeinsam haben wir den Holzbau in diesem Jahr wieder ein entscheidendes Stück vorangebracht. Vielen Dank an alle, die dazu beigetragen haben! Wir werden auch im kommenden Jahr daran arbeiten, die Voraussetzungen für mehr Holzbau zu schaffen, um durch noch mehr Holzgebäude unseren Beitrag zum Klimaschutz zu steigern. Wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen und unsere Kompetenzen und Stärken für dieses gemeinsame Ziel nutzen, werden wir erfolgreich sein. Davon bin ich fest überzeugt.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien alles Gute, vor allem Gesundheit und ein glückliches, erfolgreiches und friedvolles Jahr 2025.

Herzlichst
Ihr Peter Aicher

Vorsitzender von Holzbau Deutschland und
Präsident von Timber Construction Europe



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